Die Kriegshetze des Westens ist laut, die Aufrüstung massiv, der nächste Krieg wird gegen China vorbereitet. Doch die imperialistische Weltordnung scheint sich zu verändern. Konkurrenz um Hochtechnologie und Energietransformation, sowie Diskussionen um ‚decoupling’ legen Widersprüche im westlichen Bündnis offen. Russland ist der NATO in der Ukraine entgegengetreten, in Asien und Lateinamerika wird das Dollarsystem herausgefordert, in Westafrika die alte Kolonialmacht Frankreich. Erleben wir einen fortschrittlichen Aufbruch? Wie verankert ist die US-Dominanz noch in der Welt? Bröckelt mit der Vorherrschaft der westlichen Staaten gar der Imperialismus an sich?

Die Arbeiterbewegung hat eine reiche antiimperialistische Geschichte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts vereinte sie sich mit den Kämpfen der unterdrückten Völker zu einer starken, weltweiten Bewegung. Wie sieht eine antiimperialistische Strategie heute – nach der Niederlage des sozialistischen Lagers 1990 und vor dem Hintergrund imperialistischer Kriege – aus? Welche Rolle spielen China und Russland für die Kämpfe der Unterdrückten, für den Kampf um den Sozialismus? Können sie Verbündete sein, vielleicht sogar entscheidende Kräfte im Sturz der westlichen Vorherrschaft? Wie schaffen wir im imperialistischen Zentrum eine Verbindung zu den Kämpfen des globalen Südens gegen Neokolonialismus und um nationale Souveränität? In welchem Verhältnis stehen diese Kämpfe zum Kampf für den Sozialismus?

Die deutsche Zeitenwende in Aufrüstung und Militarisierung fordert die Friedensbewegung heraus. Die Repression gegen jede abweichende Meinung wird verstärkt, der Sozialabbau vorangetrieben. Große Teile der Bevölkerung konnten in den Kriegskurs der Regierung integriert werden. Deutschland führt Krieg gegen Russland, doch Teile der Bewegung beharren auf dem Mantra des “völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands”. Klare Anti-NATO-Positionen werden geschwächt und die Bewegung gespalten. Die Friedensbewegung schafft es kaum, den bestehenden Unmut und Widerspruch in aktive und organisierte Bahnen zu lenken. Das Bild der Querfront wird geschickt zur Spaltung genutzt. Zwischen linksradikalen Phrasen und tatsächlichen rechten Vereinnahmungsversuchen braucht es eine klassenkämpferische Perspektive. Wie kann sie entwickelt werden? Unter welchen Losungen können wir uns sammeln und organisieren? Wie ist der Deutsche Imperialismus zu bewerten – ist er nur Handlanger oder selbst Antreiber?

Wir wollen besser verstehen, wie die internationalen Kräfteverhältnisse und ihre Dynamik einzuordnen sind, welche Kämpfe geführt werden und welche Bedeutung sie haben. Nur so können wir eine richtige Orientierung für die weltweiten Kämpfe der Arbeiterklasse entwickeln. Wir wollen die gemeinsame Diskussion unter fortschrittlichen Kräften voranbringen. Dabei sollen Kampf und Klärung, Wissenschaft und Kampferfahrungen vereint werden. Der Kommunismus-Kongress will kontroverse Standpunkte zur Diskussion stellen und das Ringen der Bewegung um die richtigen Antworten voranbringen. Wir setzen auf eine breite Beteiligung und eine scharfe inhaltliche Debatte.

Wir haben drei Podien zu den Fragen der Veränderungen in der Weltordnung, des internationalen antiimperialistischen Kampfes und der deutschen Friedensbewegung geplant. Darüber hinaus werden wir diese Themen in Vorträgen von Vertretern der deutschen und internationalen kommunistischen Bewegung aufgreifen. Wir wollen Vertreter mit wissenschaftlicher Expertise und aus verschiedenen Kämpfen einladen und zusammenbringen.

Wir haben uns als Organisation vorgenommen, für Klarheit und Einheit in der kommunistischen Bewegung zu kämpfen. Der Kommunismus Kongress ist ein wichtiger Teil dieses Vorhabens.

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